Jugendbeurteilung A-Wurf in Kropp (mit Video)

Jugendbeurteilung A-Wurf in Kropp (mit Video)

Am 11.11.2012 stand für den A-Wurf die nächste Herausforderung an. In Kropp, 12 km südlich von Schleswig, galt es die Jugendbeurteilung des RZV zu absolvieren. Neben den drei Pohlsee’rn waren weitere 11 Hovawarte gemeldet. Da einige der anderen bekannten Hovis auch schon zeitgleich mit den Pohlsee-A’s die Nachzuchtbeurteilung im November 2011 in Hamburg ablegten, war es interessant die unterschiedlichen Entwicklungen der Würfe zu sehen.
Die Hunde wurden in ihrem Aussehen beurteilt und ausgiebig vermessen. Höhe, Breite, Brust- und Beinumfang, wurden gemessen, das Fell, die Rute, die Zähne und Augen wurden beurteilt.
Sie mussten zeigen, dass sie mit Ihren Besitzern freudig spielen konnten und u.a. mutig in einen großen Stapel Plastikflaschen springen um das Spielzeug herauszuholen. Zusammen mit einer Helferin mussten sie zeigen, dass sie Lust auf Spielen und Zerren mit einer Beißwurst haben.
Alles kein Problem für die Pohlsee’r.

Danach kam der deutlich anspruchsvollere Teil der Prüfung. Die Hunde wurden in allerlei aufregende, erschreckende und leicht bedrohliche Lagen gebracht. Ziel war es, zu sehen, ob die Hunde mit diesen sehr speziellen Umständen zurechtkommen oder eher die Flucht antreten.

Die erste Übung war noch eine der einfachen. Der Besitzer begibt sich eine Gruppe von acht Personen und ruft den von einer Hilfsperson festgehaltenen Hund danach zu sich. Kurz bevor der Hund beim Besitzer ist, drehen sich die Personen um und “erschrecken” damit ein wenig den Hund. Beurteilt wird nun, ob der Hund direkt zum Besitzer kommt, die Gruppe zuerst umkreist oder sich gar nicht mehr hintraut. No Problem für einen Hovawart!!!
Die zweite Station war schon deutlich anspruchsvoller. Ein Overall war an den Füßen am Bogen befestigt, hatte einen Bügel im “Kreuz” und lag am Bogen. Besitzer und Hund gehen auf den Overall zu, Hund voraus. Kurz vor dem Hund wird der Overall über ein Seil schnell nach oben gezogen und damit gespannt. Für die Hunde steht auf einmal ein großer Kerl im Weg. Eine sehr stressige Situation für einen Hund. Für einige Hunde war bereits an dieser Stelle die Prüfung fast zu Ende…
Ziel dieser Übung ist zu sehen, wie der Hund mit plötzlichen Bedrohungen umgeht, diese ertragen und sich anschließend auch wieder “entspannen” kann. Ein Erschrecken ist absolut in Ordnung, nur ist es sehr wichtig, dass der Hund auch mit Hilfe des Besitzers mit der Situation klarkommt und sich nach dem Schreck erholt.
 …nun etwas eher “Entspannendes”. Kurz vor dem Hund wird eine Kette laut schäppernd über ein Wellblech fallen gelassen um die Hunde zu erschrecken. Den Pohlsee’rn rang diese Station kaum eine Miene ab.An dieser Stelle danken wir Brana vom Erlenbrook mit Anneliese Schöppich dafür, dass sie uns als Models für diese Fotos zur Seite standen.
Die nächste Übung mit dem klangvollen Namen “Sich auffällig verhaltende Fremdperson” ist eine deutliche Belastungssteigerung. Ein Pilzsammler, in unserem Fall von Peter Schröder hervorragend gespielt, “hüpft” auf dem Weg mehrfach von links nach rechts und bleibt auf einmal tatenlos stehen. Sehr suspekt für die Hunde. Irgendwie bedrohlich, irgendwie aber einfach nur merkwürdig.
Weil die Hunde keine Ahnung haben, was das soll, werden viele durch die Passivität sehr verunsichert. Da der Hund diese komische Situation erst einmal ohne Hilfe des Besitzers meistern soll, suchen einige im Verbellen, andere im Verstecken hinter dem Besitzer, wieder andere in grundlosem Schnüffeln am Boden eine Lösung.
Nach der Spannungsphase löst wie bei allen Stationen der Besitzer zusammen mit dem Hund die Situation auf und gibt dem Hund dadurch die Möglichkeit der Entspannung. An dieser Station geschieht dies durch Demaskierung des Pilzsammlers.
 …jetzt wird es deutlich intensiver!
Die Hunde, einige ohnehin durch die vorangegangenen Stationen spürbar belastet, werden nun in eine im Alltag so nicht vorkommende Situation gebracht.
Auf einem Schlitten ist ein Oberkörper aus Holz mit großem Kopf und noch größeren Glupschaugen angebracht. Unter Hunden gilt das direkte Anstarren immer als eine Form der Provokation. Und als sei dies nicht genug, bimmeln auch noch Glöckchen an den Ohren lustig vor sich hin, während der Schlitten langsam über den Waldboden auf den Hund zu herangezogen wird.
Aus Sicht des Hundes kommt nun also ein komisches Ding mit riesigen, starrenden Augen, klingelnd, langsam auf ihn zu.
Der eine Hund sucht wieder im Verbellen oder Schnüffeln sein heil, der andere bleibt tief grummelnd stehen und lässt den Schlitten einfach auf sich zu kommen, frei nach dem Motto “Komm’ mal ruhig ran, wenn Du meinst! Wirst schon sehen, was Du davon hast!”
An dieser Station war für zwei der 14 Hunde das Ende der Belastung erreicht. Die Prüfung wurde zum Wohle des Hundes abgebrochen und die Situation aufgelöst.
Um sorgenvolle Leser zu beruhigen… Während der ganzen Beurteilung steht das Wohl des Hundes im Vordergrund. Sobald die Belastung zu groß werden könnte wird aufgelöst. Ein Hovawart ist ein starker Hund. Bei aller Belastung wird kein Hund irgendeinen Schaden davon tragen.

Kurz vor dem Ziel wird noch zweimal aus dem Wald heraus mit Platzpatronen geknallt um die Schussfestigkeit zu testen. Dieser “Silvestertest” war für keinen der Hunde ein außergewöhnliches Problem. Als wichtige Abschlussübung dieser Prüfung folgt des freie Spielen mit dem Besitzer. Zum einen soll es den Hund wieder auflockern, zum anderen der Körmeisterin zeigen, ob der Hund nach all der Belastung überhaupt wieder entspannen kann.
Für jedes der 14 Teams hatte die Körmeisterin Heike Lorenz-Haag in der abschließenden Beurteilung lobende Worte und/oder hilfreiche Tipps und Anmerkungen parat.

Fazit:
Alma, Barni und Alvin haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch.
Mama Daika und Papa Bando können und sind sicher sehr stolz auf Ihre Kleinen. Es war schön zu sehen, dass trotz individueller Unterschiede die Souveränität, Gelassenheit und Stärke von Mama und Papa in allen Dreien zu spüren ist.
Nebenbei bemerkt sei die lobend erwähnte, stattliche und sportliche Erscheinung der Pohlsee’r.
Daika und Bando… tolle Kinder!!!

[important]Wer sich die Verhaltensbeurteilung einmal im Video ansehen möchte, kann dieses mit dem folgenden Link tun. Die Kamera wurde ohne Stativ gehalten, das Wackeln ist zu entschuldigen. Einen entsprechenden Player könnt Ihr unter Kontakt —> Downloads herunterladen.
Hier geht’s zum Video
  (Länge 7:37 min. / Dateigröße 121 MB)[/important]

Die drei Pohlsee-Teams:

Alma mit Dieter Barni mit Andrea Alvin mit André

 

 


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Jugendbeurteilung

4 Kommentare

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  1. GWH 25 November, 2012, 21:38

    Kinder, das habt Ihr richtig toll gemacht!! Ich bin stolz auf Euch!! Und bleibt schön dran, denn erfahrungsgemäß kommen die irgendwann mit der nächsten Stufe der Schauerlichkeiten, der Zuchttauglichkeitsprüfung. Danke, Andre´für den ausführlichen Bericht mit allem Drum und Dran – man lebt ja noch mal richtig mit!
    Pohlsee-Grüße von Mama Daika

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  2. Ellen 22 November, 2012, 17:19

    Herzlichen Glückwunsch Ihr drei Großen. Das Schlittenmonster sieht aber schon ein bisschen gruselig aus, finde ich.
    Wäre es eigentlich auch erlaubt, z.B. den Overall zu fressen? Oh, ich freu mich schon auf die Jugendbeurteilung.
    Viele Grüße
    Eure Banya

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  3. Blicka 21 November, 2012, 10:57

    Liebe große Halbgeschwister! Herzlichen Glückwunsch zu Eurer ganz tollen Vorstellung!!! Wir sind richtig stolz in einer solchen Familie groß zu werden. Wenn wir dann richtig groß sind, werden ein paar von uns das bestimmt auch mal versuchen. Wir sind ja auch kein Chor von Zitteraalen…

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  4. AP 20 November, 2012, 20:21

    Dass die Pohlsee`r eine große Familie sind, sah man daran, dass uns Miriam und Dierk aus Schleswig mit Ihrer Bea II während der Prüfung besuchten. Quasi B meets A…
    Schön, dass Ihr da ward…

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